Auf der ÖBB Franz-Josefs-Bahn von Wien nach Gmünd soll es künftig schnellere Verbindungen geben

Polit-Vertreter fordern mehr Tempo und den zweigleisigen Ausbau auf der Strecke von Wien nach Gmünd.

Die Franz-Josefs-Bahn soll einen Zahn zulegen. Das wünschen sich zumindest Vertreter des Regionalmanagements und der lokalen Politik. Kurzfristig soll ein sogenannter Waldviertel-Express, der am Morgen und am Abend den Fahrplan erweitert, den Pendlern auf der Fahrt von Gmünd nach Wien bis zu vierzehn Minuten Reisezeit ersparen. Langfristig wird ein zweigleisiger Ausbau gefordert - für den die ÖBB derzeit jedoch keinen Bedarf sehen

Erste Gespräche mit Vertretern des Landes Niederösterreich und den Bundesbahnen sind bereits erfolgt. Gemeinsam hat man sich auf ein Konzept geeinigt, das nun von Seiten der ÖBB geprüft wird und im Idealfall in den Fahrplan 2009 / 10 einfließen wird.

Der Plan: In der Früh und am Abend soll sich eine Art Waldviertel-Express auf die Reise begeben. Zwischen Gmünd und Sigmundsherberg soll der Zug höchstens vier bis sechs Zwischenstopps einlegen und dann, von Sigmundsherberg bis nach Wien, nonstop durchfahren. Mittels Zubringern sollen Passagiere der entfallenden Haltestellen zu den nächstgelegenen Einstiegsstellen chauffiert werden. Auch das vor kurzem präsentierte Waldviertler-Buskonzept soll bei diesen Überlegungen eine Rolle spielen.

"Derzeit fahren die Züge mehr als zwei Stunden. Das ist zu lange. Wir müssen den Pendlern die tägliche Reise erleichtern. Mit diesen Express-Zügen erwarten wir uns, dass die Fahrt um bis zu vierzehn Minuten verkürzt wird", begründet Regionalmanagerin Ursula Poindl den Vorstoss.

Das soll jedoch nur die Spitze des Eisberges sein. Langfristiges Ziel ist die Erweiterung der Franz-Josefs-Bahn um einen zweiten Gleisstrang. "Dabei sprechen wir allerdings über ein zehn-Jahres-Projekt", hält die Regionalmanagerin fest.
Von Seiten der Bundesbahn steigt man jedoch noch auf die Euphoriebremse. Pressesprecher Christopher Seif bestätigt zwar, dass die Variante der Express-Züge geprüft wird. Für einen zweigleisigen Ausbau der Franz-Josefs-Bahn gebe es derzeit aber keinen Bedarf.

Den sieht Bundesrat Karl Boden sehr wohl gegeben: "Ein Zug, der bei einigen Haltestellen durchfährt kann nur ein Anfang sein", betont der SPÖ-Politiker. Gleichsam fordert er mehr Weitsicht: "Die Franz-Josefs-Bahn könnte eine wichtige internationale Verbindung zwischen Wien und Prag sein. Dazu brauchen wir aber eine leistungsfähige Bahn, die mit 160 bis 200 km/h verkehrt. Das wäre durchaus machbar, wenn man will", erklärt Boden.

Derzeit ist die Strecke jedoch nur mit bis zu 120 km/h befahrbar. "Eine Anhebung der Geschwindigkeit würde, aufgrund der vorhandenen Topografie, einem Streckenneubau gleichkommen", gibt Christopher Seif zu bedenken.